Um noch einmal zum eigentlichen Problem zurück zu kommen, der Fehlermeldung "Anomalie Abgasreinigung" oder so ähnlich:
Ich habe mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht. Habe ich mir selber so überlegt, es kann also auch völliger Blödsinn sein. Also Vorsicht!
Ich habe mir mal versucht vorzustellen, was passiert, wenn das schon öfter von mir erwähnte Ritzel auf der Kurbelwelle, mit dem die Steuerkette angetrieben wird, tatsächlich verrutscht. Also genauer die Scheibennabe, die das Ritzel allein durch Druck fixieren soll, das Ritzel eben nicht 100% fixiert. Zum leichter wiederfinden:
hier mein altes Posting. . Ggf. kann sich die Steuerung auch aus anderem Grund an anderer Stelle verstellen...
Dazu zunächst ein kleiner Exkurs zur variablen Nockenwellensteuerung (VANOS, die der THP Motor ja auf der Einlassseite hat), wenn man das ein wenig versteht, ist das hilfreich:
Normalerweise wird schon gegen Ende der Abgas-Auslassphase (Kolben kommt im Zylinder hoch und presst die Abgase durchs Auslassventil heraus) das Einlassventil geöffnet. D.h. der Kolben bewegt sich noch aufwärts und dennoch wird im letzten Moment das Einlassventil schon geöffnet. Das bewirkt dann, dass das Abgas nicht nur durch das Auslassventil weggedrückt wird, sondern auch mehr oder weniger weit in den Einlasstrakt gelangen kann, zumindest zum Teil (nennt sich in der Fachsprache "interne Abgasrückführung" - im Gegensatz zu der externen Abgasrückführung über ein externes Ventil). Ist für die Abgasemission gut. Nach dem OT (wenn der Kolben nun ganz oben angekommen ist) geht der Kolben runter und saugt nun Luft an. Jetzt wird die eigentliche Frischluft in den Brennraum gesogen (eigentlich gepresst wegen Turbo). So lange, bis das Einlassventil dann schließt.
Nun kann die VANOS die Einlassphase aber verzögern: Erst nach oder um den OT wird das Einlassventil geöffnet. Also später also sonst. Bei der Abwärtsbewegung ist es dann natürlich länger geöffnet. Die Gesamtöffnungsdauer bleibt ja erhalten, es wird nur der Startpunkt verschoben. Aber: die Öffnungsdauer fällt nun länger in den Zeitraum, wo der Kolben sich abwärts bewegt. So wird mehr Luft angesaugt (deshalb macht die VANOS beim THP das so bei Vollgas, um mehr Luft einzufüllen) und die interne Abgasrückführung wird vermindert (für Leerlaufruhe etc. wichtig). Also bei Vollgas und Leerlauf wird der Einlass verzögert.
Ansonsten (normaler Betrieb) ist der Einlass wie gesagt teils schon bei Aufwärtsbewegung des Kolbens. Wenn nun das Ritzel auf der Kurbelwelle verrutscht, so wird die Steuerkette immer mehr rückständig... klar, die Steuerung ist ja träge, wenn, dann rutscht das Ritzel so, dass die Steuerung hinterher hinkt. Es findet dann also eine verspätete Öffnung des Einlassventils statt. So, als würde die VANOS das machen. Im Prinzip kommt das so zusätzlich zur Aktion der VANOS noch hinzu, es wird also bei Vollgas zweimal verschoben (einmal wg. Durchrutschweg des Ritzels und einmal wg VANOS Verstellung), aber auch im Normalbetrieb liegt jetzt eine Verschiebung vor (nämlich hier ebenfalls der Durchrutschweg des Ritzels). So wird wie oben gesagt stets mehr Luft eingefüllt, als an dieser Stelle eigentlich vorgesehen ist. ggf. wird dann im Normalbetrieb soviel Luft eingesogen wie eigentlich nur im Vollast/Leerlauf (durch VANOS) vorgesehen ist. Die Motorelektronik weiss das aber nicht! Das Durchrutschen des Ritzels um eine bestimmte Strecke ist ja alles andere als geplant gewesen!
Es liegt nun mehr Luft als erwartet im Brennraum vor. Wird nun die Benzinmenge für die Luftmenge eingespritzt, von der die Motorelektronik eigentlich ausgeht, so ist zu wenig Benzin pro Luft da, das Gemisch ist zu mager! Von der Verstellung weiß der Motor ja nichts, er weiss ja nur, dass er eine Menge X Luft zur Verfügung gestellt hat (Ladedruck- und Temperaturfühler) und das Einlassventil für eine Zeit Y bei Abwärtsbewegung (denn bei Aufwärtsbewegung wird noch nichts eingesaugt, Y soll also nur die Zeit sein, wo Öffnung des Einlassventils und Abwärtsbewegung sich überschneiden) des Kolbens öffnet. Ist die Zeit Y nun größer, wird von der Luftmenge X eben mehr eingefüllt als gedacht. Aber wie soll der Motor dies merken?! Vermutlich gar nicht. Es ist ja nur die Menge X bekannt und die in der Motorelektronik gespeicherte Zeit Y, dass diese nun größer ist, ist ja nicht geplant. Die Motorelektronik erkennt aber wohl, dass die Lamdawerte nicht stimmen. Denn zuviel Luft für eine Menge Kraftstoff gibt eine höhere Lamdazahl. Die Motorelektronik macht dann folgendes: sie erhöht den Short Term und schließlich den Long Term Fuel Trim (Long Term, wenn der short term länger verändert vorliegt), um einfach mehr Benzin einzuspritzen und so den Lamdawert wieder in einen grünen Bereich zu bringen. Achso: Long term und short term fuel Trim sind langfristige und kurzfristige Gemischanreicherung auf Deutsch.
Der Long Term Fuel Trim (LTFT) ist dann erhöht, ggf. ist auch die Ursache für den Trim-Eingriff im Fehlerspeicher abgelegt: nämlich Gemisch zu mager, mixture to lean. Denn genau deshalb ist ja eine LTFT nötig, wg. des zu mageren Gemisches, der im Verhältnis zum Benzin zu großen Luftmenge! Ab 25% LTFT gibts dann die Meldung "Anomalie Abgas" oder so ähnlich. Kenne den genauen Wert nicht, meine aber gehört zu haben, dass ab 25 % die Motorelektronik die Notbremse zieht, eine Fehlermeldung ausgibt (nun nicht nur im Fehlerspeicher, sondern auch für den Fahrer sichtbar). Nebenbei dürfte der Verbrauch des Wagens dann auch erhöht sein, so um 1 bis 1,5 Liter / 100 km grob geschätzt...wirklich grob, will damit nur sagen, dass es vermutlich nicht 5 Liter oder so sind, sondern ggf. nur unscheinbar mehr.
Wenn man nun zur Werkstatt fährt, hängen die das Diagnosegerät dran und machen einige Dinge. Was auch immer. Aber vermutlich wird der Long Term Fuel Trim dabei wieder auf Null gesetzt? (Wie gesagt, nur Vermutung). Ich glaube schon ein längeres Abklemmen der Batterie löscht den Trim und setzt ihn auf Null... müsste man mal testen. Das bedeutet dann, dass man zunächst keine Fehlermeldung mehr hat, bis sich der LTFT langsam wieder an die 25 % herangearbeitet hat. Der Wagen fährt bis dahin vermutlich normal, er bekommt ja nur mehr Luft und füllt dann mehr Bezin ein, so wie es eigentlich bei Vollgas von den VANOS her vorgesehen ist. Halt nur der Verbrauch ist erhöht. Oder macht er dann schon Probleme? Oder erst, wenn bei 25 % die Warnleuchte angeht und der Motor ins Notprogramm geht?
Nochmal ganz deutlich: Das habe ich mir so zusammengereimt. Passt schön, kann aber komplett falsch sein! Aber ggf. liefert das dem ein oder anderen Betroffenen einen Ansatzpunkt, an dem die Werkstatt mal nachhaken kann...aber die Fehlermeldung Abgasanlage kann auch ggf. teilweise ganz unterschiedliche Gründe haben, das muss jetzt nicht die ultimative Lösung sein. Vielleicht gibts 20 Ursachen, und das ist nur eine mögliche... wer weiß. Aber hab mir gedacht, dass es ja nicht schaden kann, meine Gedanken mal laut preiszugeben
PS: Ich bin übrigens von dem Problem Abgasanlage noch nie betroffen gewesen. Zum Glück. Bin mal gespannt, ob das so bleibt.
Ich habe mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht. Habe ich mir selber so überlegt, es kann also auch völliger Blödsinn sein. Also Vorsicht!
Ich habe mir mal versucht vorzustellen, was passiert, wenn das schon öfter von mir erwähnte Ritzel auf der Kurbelwelle, mit dem die Steuerkette angetrieben wird, tatsächlich verrutscht. Also genauer die Scheibennabe, die das Ritzel allein durch Druck fixieren soll, das Ritzel eben nicht 100% fixiert. Zum leichter wiederfinden:
hier mein altes Posting. . Ggf. kann sich die Steuerung auch aus anderem Grund an anderer Stelle verstellen...
Dazu zunächst ein kleiner Exkurs zur variablen Nockenwellensteuerung (VANOS, die der THP Motor ja auf der Einlassseite hat), wenn man das ein wenig versteht, ist das hilfreich:
Normalerweise wird schon gegen Ende der Abgas-Auslassphase (Kolben kommt im Zylinder hoch und presst die Abgase durchs Auslassventil heraus) das Einlassventil geöffnet. D.h. der Kolben bewegt sich noch aufwärts und dennoch wird im letzten Moment das Einlassventil schon geöffnet. Das bewirkt dann, dass das Abgas nicht nur durch das Auslassventil weggedrückt wird, sondern auch mehr oder weniger weit in den Einlasstrakt gelangen kann, zumindest zum Teil (nennt sich in der Fachsprache "interne Abgasrückführung" - im Gegensatz zu der externen Abgasrückführung über ein externes Ventil). Ist für die Abgasemission gut. Nach dem OT (wenn der Kolben nun ganz oben angekommen ist) geht der Kolben runter und saugt nun Luft an. Jetzt wird die eigentliche Frischluft in den Brennraum gesogen (eigentlich gepresst wegen Turbo). So lange, bis das Einlassventil dann schließt.
Nun kann die VANOS die Einlassphase aber verzögern: Erst nach oder um den OT wird das Einlassventil geöffnet. Also später also sonst. Bei der Abwärtsbewegung ist es dann natürlich länger geöffnet. Die Gesamtöffnungsdauer bleibt ja erhalten, es wird nur der Startpunkt verschoben. Aber: die Öffnungsdauer fällt nun länger in den Zeitraum, wo der Kolben sich abwärts bewegt. So wird mehr Luft angesaugt (deshalb macht die VANOS beim THP das so bei Vollgas, um mehr Luft einzufüllen) und die interne Abgasrückführung wird vermindert (für Leerlaufruhe etc. wichtig). Also bei Vollgas und Leerlauf wird der Einlass verzögert.
Ansonsten (normaler Betrieb) ist der Einlass wie gesagt teils schon bei Aufwärtsbewegung des Kolbens. Wenn nun das Ritzel auf der Kurbelwelle verrutscht, so wird die Steuerkette immer mehr rückständig... klar, die Steuerung ist ja träge, wenn, dann rutscht das Ritzel so, dass die Steuerung hinterher hinkt. Es findet dann also eine verspätete Öffnung des Einlassventils statt. So, als würde die VANOS das machen. Im Prinzip kommt das so zusätzlich zur Aktion der VANOS noch hinzu, es wird also bei Vollgas zweimal verschoben (einmal wg. Durchrutschweg des Ritzels und einmal wg VANOS Verstellung), aber auch im Normalbetrieb liegt jetzt eine Verschiebung vor (nämlich hier ebenfalls der Durchrutschweg des Ritzels). So wird wie oben gesagt stets mehr Luft eingefüllt, als an dieser Stelle eigentlich vorgesehen ist. ggf. wird dann im Normalbetrieb soviel Luft eingesogen wie eigentlich nur im Vollast/Leerlauf (durch VANOS) vorgesehen ist. Die Motorelektronik weiss das aber nicht! Das Durchrutschen des Ritzels um eine bestimmte Strecke ist ja alles andere als geplant gewesen!
Es liegt nun mehr Luft als erwartet im Brennraum vor. Wird nun die Benzinmenge für die Luftmenge eingespritzt, von der die Motorelektronik eigentlich ausgeht, so ist zu wenig Benzin pro Luft da, das Gemisch ist zu mager! Von der Verstellung weiß der Motor ja nichts, er weiss ja nur, dass er eine Menge X Luft zur Verfügung gestellt hat (Ladedruck- und Temperaturfühler) und das Einlassventil für eine Zeit Y bei Abwärtsbewegung (denn bei Aufwärtsbewegung wird noch nichts eingesaugt, Y soll also nur die Zeit sein, wo Öffnung des Einlassventils und Abwärtsbewegung sich überschneiden) des Kolbens öffnet. Ist die Zeit Y nun größer, wird von der Luftmenge X eben mehr eingefüllt als gedacht. Aber wie soll der Motor dies merken?! Vermutlich gar nicht. Es ist ja nur die Menge X bekannt und die in der Motorelektronik gespeicherte Zeit Y, dass diese nun größer ist, ist ja nicht geplant. Die Motorelektronik erkennt aber wohl, dass die Lamdawerte nicht stimmen. Denn zuviel Luft für eine Menge Kraftstoff gibt eine höhere Lamdazahl. Die Motorelektronik macht dann folgendes: sie erhöht den Short Term und schließlich den Long Term Fuel Trim (Long Term, wenn der short term länger verändert vorliegt), um einfach mehr Benzin einzuspritzen und so den Lamdawert wieder in einen grünen Bereich zu bringen. Achso: Long term und short term fuel Trim sind langfristige und kurzfristige Gemischanreicherung auf Deutsch.
Der Long Term Fuel Trim (LTFT) ist dann erhöht, ggf. ist auch die Ursache für den Trim-Eingriff im Fehlerspeicher abgelegt: nämlich Gemisch zu mager, mixture to lean. Denn genau deshalb ist ja eine LTFT nötig, wg. des zu mageren Gemisches, der im Verhältnis zum Benzin zu großen Luftmenge! Ab 25% LTFT gibts dann die Meldung "Anomalie Abgas" oder so ähnlich. Kenne den genauen Wert nicht, meine aber gehört zu haben, dass ab 25 % die Motorelektronik die Notbremse zieht, eine Fehlermeldung ausgibt (nun nicht nur im Fehlerspeicher, sondern auch für den Fahrer sichtbar). Nebenbei dürfte der Verbrauch des Wagens dann auch erhöht sein, so um 1 bis 1,5 Liter / 100 km grob geschätzt...wirklich grob, will damit nur sagen, dass es vermutlich nicht 5 Liter oder so sind, sondern ggf. nur unscheinbar mehr.
Wenn man nun zur Werkstatt fährt, hängen die das Diagnosegerät dran und machen einige Dinge. Was auch immer. Aber vermutlich wird der Long Term Fuel Trim dabei wieder auf Null gesetzt? (Wie gesagt, nur Vermutung). Ich glaube schon ein längeres Abklemmen der Batterie löscht den Trim und setzt ihn auf Null... müsste man mal testen. Das bedeutet dann, dass man zunächst keine Fehlermeldung mehr hat, bis sich der LTFT langsam wieder an die 25 % herangearbeitet hat. Der Wagen fährt bis dahin vermutlich normal, er bekommt ja nur mehr Luft und füllt dann mehr Bezin ein, so wie es eigentlich bei Vollgas von den VANOS her vorgesehen ist. Halt nur der Verbrauch ist erhöht. Oder macht er dann schon Probleme? Oder erst, wenn bei 25 % die Warnleuchte angeht und der Motor ins Notprogramm geht?
Nochmal ganz deutlich: Das habe ich mir so zusammengereimt. Passt schön, kann aber komplett falsch sein! Aber ggf. liefert das dem ein oder anderen Betroffenen einen Ansatzpunkt, an dem die Werkstatt mal nachhaken kann...aber die Fehlermeldung Abgasanlage kann auch ggf. teilweise ganz unterschiedliche Gründe haben, das muss jetzt nicht die ultimative Lösung sein. Vielleicht gibts 20 Ursachen, und das ist nur eine mögliche... wer weiß. Aber hab mir gedacht, dass es ja nicht schaden kann, meine Gedanken mal laut preiszugeben
PS: Ich bin übrigens von dem Problem Abgasanlage noch nie betroffen gewesen. Zum Glück. Bin mal gespannt, ob das so bleibt.
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